Straßenkinder in Kalkutta

Kalkutta (offiziell Kolkata, bis 2001 Calcutta) ist die Hauptstadt des Bundesstaates Westbengalen in Indien. Kalkutta ist Industriestadt, Verkehrsknoten und Kulturzentrum. Mit etwa 15,2 Millionen Einwohnern (Berechnung 2008) in der Metropolregion ist dies der drittgrößte Ballungsraum des Landes. Ein erheblicher Teil des Bevölkerungswachstums wird seit Beginn der kolonialen Entwicklung durch Zuwanderung verursacht. Quelle: Wikipedia/Kolkata

Die Zuwanderer kommen, entsprechend der internationalen und überregionalen Bedeutung der Stadt, nicht nur aus dem angrenzenden Hinterland, sondern aus ganz Indien und den benachbarten Staaten.
Das Ergebnis ist ein Konglomerat von Menschen unterschiedlicher ethnischer und sprachlicher Abstammung. Die meistgesprochenen Sprachen sind Bengali, Hindi, und Englisch.

Die offiziellen Zahlen von UNICEF und indischer Regierung sprechen in einer weiten Definition derer die auf den Straßen leben und arbeiten, von 19 Millionen Straßenkindern im Alter unter 14 Jahren in Indien, wovon ein erheblicher Anteil zusammen mit Familienangehörigen auf der Straße lebt, und um die zehn Millionen noch Zuhause oder bei Verwandten schlafen.

Gänzlich alleinstehende obdachlose Kinder gibt es laut Schätzungen je etwa 10.000 in den großen Metropolen (Mumbai, Delhi, Kolkata, Bangalore und Chennai), und noch einmal weitere 50.000 in kleineren Städten.

Bei Straßenkindern lassen sich vier Gruppen zu unterscheiden:

  1. Obdachlose Kinder, die jeglichen Kontakt zur Herkunftsfamilie abgebrochen haben (Kinder der Straße). Dabei kann es sich um Kinder handeln, die von ihrer Familie (beispielsweise aus wirtschaftlichen Gründen) auf der Straße ausgesetzt wurden, oder um Kinder, die von Zuhause weggelaufen sind.
  2. Auch Waisenkinder können zu Straßenkindern werden, wenn sich niemand findet, der sich um sie kümmert.
  3. Kinder, für die die Straße der Lebensmittelpunkt ist, auf dem sie die meiste Zeit des Tages - in der Regel zum Geldverdienen, aber auch in Banden oder Cliquen - verbringen.
  4. Kinder, die gemeinsam mit ihrer ebenfalls obdachlosen Familie auf der Straße leben.

Allerdings ist der Übergang zwischen den Gruppen häufig fließend, etwa bei Kindern, die nur am Wochenende nach Hause gehen.

Diese Kinder verbringen die Nacht meist unter freiem Himmel und verdingen sich als Lumpensammler, oder gehen Beschäftigungen nach, in denen ihre Arbeitskraft ausgebeutet wird. Kinderarbeit ist ein bekanntes Problem. Als billige Hilfskräfte haben sie keine Rechte und werden oftmals wie Sklaven behandelt.

Oft leiden sie an extremer Mangelernährung und haben weder Zugang zu Trinkwasser, noch zu medizinischer Versorgung im Krankheitsfall. Die Mehrheit von ihnen besucht keine Schule. Regelmäßige Schikanen durch die Polizei und sexuelle Misshandlung erschweren ihr Leben noch zusätzlich.

Ohne schulische Ausbildung und soziale Akzeptanz ist ihre Zukunft hoffnungslos. Als Erwachsene enden sie oft als Bettler, oder rutschen in die Kriminalität ab.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

FC Kolkata